Verborgene Perlen im Wattenmeer: Entdecken Sie die unbewohnten Inseln der Niederlande
Inhaltsverzeichnis
- Keine Strandbar, sondern natürliche Gewalt: Willkommen im stillen Wattenmeer
- Natur ohne Touristen: die unbewohnten Inseln des Wattenmeeres
- Die Inseln, die man nicht betreten darf, aber trotzdem kennenlernen will
- Leben mit Federn und Flossen: Wer das Wattenmeer wirklich sein Zuhause nennt
- Das Wattenmeer bewegt sich, seufzt und verändert sich
- Nicht bewohnt, aber auch nicht unbewohnt
- Mit Stiefeln und Logbüchern: Wie wir das Wattenmeer bewachen
- Sand zwischen den Zähnen der Zeit: Klima im Wattenmeer
- Segeln entlang einsamer Inseln – mit Segel, Satz und Lotussegeln
Keine Strandbar, sondern Naturgewalten: Willkommen im stillen Wattenmeer
Neben den bekannten bewohnten Watteninseln wie Texel und Ameland gibt es auch weniger bekannte, unbewohnte Inseln, die im Wattenmeer verstreut liegen. Keine Terrassen oder Campingplätze, sondern Natur pur, Stille und zehntausende von Vögeln. Willkommen auf den unbewohnten Watteninseln. Sie mögen klein sein, nicht touristisch, aber sie spielen eine gigantische Rolle für das natürliche Gleichgewicht des Wattenmeeres. Und ehrlich ist ehrlich: Ein solcher Ort, an dem der Mensch nicht das letzte Wort hat, hat auch etwas Magisches.
Natur ohne Touristen: die unbewohnten Inseln des Wattenmeeres
Die unbewohnten Watteninseln mögen wie eine Piratengeschichte klingen, aber es gibt sie wirklich – und sie liegen im niederländischen Wattenmeer. Keine Menschen, keine Straßen, kein WiFi (nicht erschrecken): Diese Inseln sind Natur pur. Sie sind nicht bewohnt, aber sie sind bevölkert von Vögeln, Robben und gelegentlich einem Forscher in einem Regenmantel. Diese Orte sind für das Ökosystem des Wattenmeeres lebenswichtig und werden sorgfältig geschützt. Betrachten Sie sie als die „stillen Kräfte“ der Natur: Man sieht sie kaum, aber ohne sie stürzt das System zusammen wie ein Kartenhaus.
Die Inseln, die Sie vielleicht nicht betreten, über die Sie aber unbedingt Bescheid wissen wollen
- Sie fragen sich, wer alles auf der Gästeliste von Mutter Natur steht? Hier kommen die stillen Stars des Wattenmeeres:
- Griend – klein, aber fein. Ein Vogelparadies südlich von Terschelling.
- Rottumerplaat und Rottumeroog – Östliche, wilde Perlen mit strengen Zugangsregeln.
- Razende Bol (Noorderhaaks) – Ändert seine Form so oft, dass es fast wie ein lebendiges Wesen aussieht.
- Richel – Beliebter Sonnenplatz der örtlichen Robben.
- Engelsmanplaat – Winzig, aber bei Zugvögeln sehr beliebt.
- Simonszand und Riff – Besonders bei Ebbe sichtbar. Ein Geschenk für den aufmerksamen Betrachter.
- Zuiderduintjes – Der Name klingt gemütlich (für Niederländer jedenfalls) und das sind sie auch…. Zumindest, wenn man ein Vogel ist.
Leben mit Federn und Finnen: Wer wirklich im Wattenmeer zu Hause ist
Die unbewohnten Watteninseln sind ein wahres Eldorado für Vogelbeobachter und Naturliebhaber. Während der Brutzeit wimmelt es auf Inseln wie Griend und Engelsmanplaat von brütenden Vögeln: Trauerseeschwalben, Zwergseeschwalben, Austernfischer und Löffler machen einen ziemlichen Lärm. Währenddessen sonnen sich Seehunde und Kegelrobben auf dem Richel oder dem Razende Bol, als würden sie ein teures Wellnesspaket genießen. Und zu all diesen Tieren gesellen sich jedes Jahr Hunderttausende von Zugvögeln aus fernen Ländern. Kluge Tiere, die genau wissen, wo man sich aufhalten muss, um neue Energie zu tanken.
Das Wattenmeer bewegt sich, seufzt und verändert sich
Das Wattenmeer ist lebendig. Buchstäblich und im übertragenen Sinne. Es ist vielleicht der einzige Teil der Niederlande, wo man jedes Jahr eine neue Karte braucht. Die unbewohnten Watteninseln und Sandbänke sind durch die Kraft von Wind, Wasser und Sandströmungen ständig in Bewegung. Wo bei Ebbe noch eine trockene Sandbank ist, ist bei Flut wieder offenes Meer und umgekehrt. Es ist, als würde die Natur selbst ein Live-Update auf Google Maps vornehmen.
Nehmen Sie Rottumeroog, die kleine, verschrobene Insel im östlichen Wattenmeer. Sie bewegt sich schon seit Jahren leise in Richtung Deutschland, als wäre sie selbst bereit für eine neue Umgebung. Der Razende Bol (Noorderhaaks) verändert seine Form so oft, dass selbst erfahrene Segler gelegentlich daran zweifeln, ob ihr Kompass noch funktioniert. Dieses natürliche Schiebepuzzle ist nicht nur faszinierend, sondern auch unverzichtbar.
Es entstehen neue Sandbänke, auf denen Vögel brüten oder Robben in aller Ruhe an Land spülen können. Andere Platten verschwinden und machen Platz für Strömungen, die nährstoffreichen Schlick einbringen, der wiederum dem gesamten Ökosystem zugute kommt. Kurzum: Das Wattenmeer ist keine feste Landschaft, sondern ein lebendiges Gemälde. Jeden Tag ein bisschen anders. Und genau das macht es so besonders – und manchmal auch ein bisschen unberechenbar. Aber hey, genau das macht das Wattenmeer ja auch so spannend, oder?
Nicht bewohnt, aber auch nicht unbelebt
Auch wenn die unbewohnten Watteninseln heute nicht mehr dauerhaft bewohnt sind, waren sie nicht immer so ruhig. In Griend gab es einst eine kleine Siedlung mit einem Vogelbeobachterhäuschen – eine kleine Ein-Personen-Naturpension, die es übrigens immer noch gibt. Auf Rottumeroog gab es einst sogar Klostergebäude, von denen heute allerdings nur noch Geschichten und einige Reste unter dem Sand übrig sind. Einige Inseln wurden zeitweise für militärische Übungen genutzt, andere dienten als Zufluchtsort für gestrandete Fischer. Man könnte fast vergessen, dass diese einsamen Orte einst Teil der menschlichen Geschichte waren. Aber jetzt lassen wir sie gerne in Ruhe – und das zu Recht.
Griend: wo die Vogelwarte lebt (aber nicht dauerhaft)
Griend mag nur ein Fleck auf der Karte des Wattenmeeres sein, aber es ist ein Fleck mit einer Geschichte. Eine Geschichte, zu der kein Dorf, keine Terrasse und auch kein Hafen gehört – dafür aber ein einsames Vogelbeobachtungshaus, direkt im Wind und umgeben von tausenden kreischenden Möwen. Klingt idyllisch? Oder wie eine Reality-Show ohne Kameras.
Diese Behausung, eigentlich eher eine einfache Holzbaracke, ist nicht zum Spaß da. Seit Jahrzehnten halten sich hier während der Brutzeit Vogelbeobachter auf, um die Insel und ihre gefiederten Bewohner zu schützen. Sie zählen die Nester, unterbinden Störungen (sprich: neugierige Menschen mit Drohnen) und leben wochenlang in völliger Abgeschiedenheit mit den einzigen Nachbarn, den Löfflern, Seeschwalben und Sturmvögeln.
Das macht es zu etwas ganz Besonderem: Griend ist keine Insel, die man einfach so betritt. Die Baracke steht auf Stelzen, denn bei Flut ist ein Großteil der Insel unter Wasser. Komfort? Nicht wirklich. Telefonempfang? Vergessen Sie es. Aber für Vogelforscher ist es ein Traumjob – vorausgesetzt, man mag Wind, Stille und Vogelkot. Das ist der ultimative Ehetest…
Das versunkene Kloster Rottumeroog: Mönchswerk an der äußersten Spitze der Niederlande
Rottumeroog. Heute eine einsame Insel, auf der nur der Wind und die Vögel das Sagen haben. Aber im Mittelalter? Damals gab es hier ein richtiges Kloster. Ja, eine echte spirituelle Zuflucht, erbaut von Mönchen, die – im wahrsten Sinne des Wortes – Stille und Abgeschiedenheit suchten. Und wo könnte man das besser finden als auf einer Sandbank am Rande der Welt?
Alten Chroniken zufolge wurde um das 13. Jahrhundert von den Mönchen des Benediktinerklosters in Rottum (auf dem Festland) ein klösterlicher Außenposten gegründet. Sie kamen hierher, um zu beten, zu arbeiten UND die Küste im Auge zu behalten. Vielleicht hatten sie sogar so etwas wie eine mittelalterliche Vogelwarte im Gewand.
Leider währte das heilige Leben auf der Insel nicht lange. Stürme, Überschwemmungen und eine sich ständig verändernde Landschaft führten dazu, dass das Kloster buchstäblich und im übertragenen Sinne von der Landkarte verschwand. Heute ist davon nichts mehr übrig – außer in Geschichten, alten Karten und dem Geheimnis, das noch immer über der Insel schwebt.
Sollten Sie also jemals mit einem Segelschiff an Rottumeroog vorbeisegeln und plötzlich eine Brise mit einem Hauch von Weihrauch spüren… wer weiß. Vielleicht wacht irgendwo noch der Geist eines Mönchs, oder der Wind flüstert einen alten Psalm.
Mit Stiefeln und Logbüchern: Wie wir das Wattenmeer überwachen
Das Wattenmeer ist nicht nur ein UNESCO-Weltnaturerbe, sondern auch ein Freiluftlabor. Organisationen wie die Staatsbosbeheer, Natuurmonumenten und die Waddenvereniging haben ein wachsames Auge auf die Inseln. Sie überwachen die Vogelpopulationen, die Bodenstrukturen und die Robbenpopulationen. Viele der Inseln sind für die Bevölkerung nicht zugänglich. Der Natur wird hier im wahrsten Sinne des Wortes Raum gegeben, und Forscher dürfen nur mit Erlaubnis und Respekt vor dem Ökosystem an Land gehen.
Damit ist nicht jeder Skipper der traditionellen Segelflotte einverstanden. Wenn Sie gerade auf einer Sandbank trockenfallen, beschließt eine ganze Herde Robben, für ein paar Stunden Ihre Nachbarn zu sein. Ehe man sich versieht, hängt dann der gut gemeinte Rat einiger „grüner Jungs“ am Mast, aber das nur nebenbei.
Sand zwischen den Zähnen der Zeit: Klima auf den Watteninseln
Wenn der Wasserstand steigt, sind die niedrig gelegenen Watteninseln natürlich mit den ersten, die nasse Füße bekommen. Der Klimawandel ist daher ein ziemlicher Spielverderber. Aber die Wattenmeer hat auch eine Art Superkraft: Sie kann sich anpassen. Zumindest, wenn wir ihr ein wenig helfen. Durch intelligentes Sandmanagement können einige Sandbänke mit dem Meeresspiegel mitwachsen. Das funktioniert jedoch nur, wenn wir uns nicht mit Deichen, Häfen und menschlichem Trubel selbst im Weg stehen. Ohne Hilfe drohen empfindliche Gebiete zu verschwinden – und damit auch Brutplätze, Ruhezonen und nährstoffreiche Gebiete für Vögel und Meeressäuger.
Segeln entlang der verlassenen Inseln – mit Segel, Sinn und Lotussailing
Die meisten unbewohnten Inseln können Sie nicht betreten, aber vom Wasser aus bewundern. Wattwanderungen, Vogelsafaris und Seehundtouren bringen Sie dorthin. Möchten Sie das wirklich erleben? Dann kommen Sie mit auf ein traditionelles Segelschiff von Lotus Sailing. Während eines entspannten Segelurlaubs segeln Sie an Sandbänken und versteckten Inseln vorbei. Seehunde auf Richel, Seeschwalben auf Griend – mit etwas Glück sehen Sie sie alle. Der Skipper erzählt Ihnen unterwegs alles über das Leben auf dem Wattenmeer. Keine Menschenmassen, keine sozialen Medien – nur Wind, Wasser und Verwunderung.
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